“Social Entrepreneurship verträgt sich nicht mit finanziellem Erfolg. Wir müssen uns fragen, ob das Modell des Unternehmertums im sozialen Bereich wirklich das richtige ist.”

Mit diesen Worten wird Andreas Heinecke, Gründer von Dialog im Dunkeln und Deutschlands erster “offizieller” Social Entrepreneur, in einem viel geposteten, aber wenig kommentierten Artikel auf Spiegel Online zitiert. Der Artikel beschreibt das Dilemma von Social Entrepreneurs, dass sich mit zunehmender Größe und Erfolg auch Kritik von außen, Marktverdrängungsmechanismen und vielleicht auch Gier einstellen.

Es war zu erwarten, dass ein Ansatz, der unternehmerisch-wirtschaftliche Methoden zur Lösung soziale Probleme nutzt, früher oder später auch mit denselben Problemen konfrontiert sein dürfte – dies gilt zurecht im schwierigen deutschen Kontext, in dem die Verbindung gemeinwohlorientierter Arbeit und größerer Finanzströme manchem nahezu anrüchig erscheint.

Wie es gehen kann (im positiven wie negativen), zeigen uns die vielen etablierten Sozialunternehmen in Deutschland: Sie haben es einerseits geschafft, sich trotz zum Teil erheblicher Größe, Erfolg und finanzieller Bedeutung weitgehend frei zu halten von öffentlicher Missgunst. Marktmechanismen haben andererseits in diesem Sektor längst Einzug gehalten und Verdrängungsmechanismen sind schon lange akzeptiert. Diese Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich diesen Mechanismen zu stellen und begegnen ihnen bisweilen mit ungeahnter Flexibilität und Innovationskraft. Gleichwohl hindert sie ihre Größe auch allzuoft, sich schnell genug auf neue Herausforderungen einzustellen und kleine Social Entrereneurship-Organisationen haben da bisweilen die besseren Karten.

Social Entrepreneurship muss nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden. Es darf niemanden verwundern, dass mit zunehmender Größe altbekannte Probleme auftauchen. Durch den Blick über den Tellerrand und das Auswerten von längst gemachten Erfahrungen kann diesen Problemen aber begegnet werden.

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